Überall wo wir in Beziehung mit anderen Menschen kommen, können Konflikte entstehen. Leider haben wenige gelernt Konflikte konstruktiv zu lösen.
Schnell stecken wir in den Emotionen fest und es geht oft gar nicht mehr um die Sache. Es ist ganz normal, dass Gefühle aufkommen, wenn verschiedene Meinungen und Wahrnehmungen vorhanden sind. Was oft vergessen wird, dass jede Seite ihre eigene Wahrnehmung einer Sache hat und verständlich sind, wenn beide Sichtweisen dargelegt werden. Es macht wenig Sinn nach einem Schuldigen zu suchen, es braucht mindestens zwei Personen, damit überhaupt ein Konflikt entstehen kann. Einer fängt an, der Andere macht mit.
Es ist legitim unterschiedlicher Meinung und Auffassung zu sein und dass jeder für seine Belange einsteht. Dies löst aber oft Gefühle aus und Erwartungen entstehen, wie sich der Andere verhalten sollte, was zu Enttäuschungen führt. Wenn Konflikte nicht mehr sachlich gelöst werden können, sind verletzte Gefühle im Spiel.
Jeder ist für seine eigenen Gefühle verantwortlich die aufkommen. Halte inne, wenn starke Gefühle aufkommen und nimm sie wahr. Erlaube dir zu fühlen was dich verletzt oder wütend gemacht hat und schenke dir dein volles Verständnis und Mitgefühl. Du darfst dich verstehen, nicht der Andere soll dich verstehen. Erlaube dir weich zu atmen, so zu fühlen und zu sein wie du gerade bist ohne dich zu verurteilen. Alles was gerade da ist darf sein.
Auch wenn ihr euch gegenseitig nicht versteht ist es möglich eine Lösung zu finden. Wichtig ist nicht zu werten, was falsch oder richtig ist. Jetzt sind kreative Ideen gefragt von beiden Seiten. Manchmal braucht es etwas Zeit, bis sich eine Lösung für beide Seiten gut anfühlt. Dies bedeutet natürlich auch, dass sich jeder bewusst werden muss, was ihm wichtig ist und was er gerne möchte. Manchmal ist es einfacher zu wissen was man nicht möchte, als das was man gerne möchte. Diese Auseinandersetzung ist sehr heilsam, sie bringt dich näher zu dir selbst. Der Weg zu einer Lösung ist das Ziel.
Mit der Zeit wird es einfacher die Chance in einer Auseinandersetzung zu sehen und mit mehr Humor und Gelassenheit schwierige Situationen zu meistern. Wir erkennen uns selbst im Aussen und dürfen immer mehr ja sagen zu uns und unseren Gefühlen und Bedürfnissen. Ein Konflikt zeigt auf, dass Bedürfnisse und Gefühle in uns selbst nicht fliessen. Im 1. Augenblick ist es einfacher dem Anderen Schuld zu geben, löst aber das Problem nicht. Im Kampf gibt es nur Verlierer. In der Bereitschaft beiden Seiten gleich viel Bedeutung beizumessen, können neue Wege und Lösungen entstehen. Es lohnt sich das Kämpfen aufzugeben und dranzubleiben statt aufzugeben. Gelernt haben wir oft entweder zu kämpfen oder uns zurückzuziehen.
Ich staune immer wieder, wie neue Wege auftauchen und ein liebevolleres Miteinander entstehen kann.
Sollten zu starke Gefühle auftauchen, erlaube dir dich für Unterstützung zu öffnen. Veränderung darf leicht und liebevoll geschehen.
Zusammengefasst heisst das:
- Verschiedene Ansichten und Gefühle sind legitim.
- Es gibt keinen Schuldigen im herkömmlichen Sinn. Es liegt an mir, ob ich Schulzuweisungen annehme oder nicht.
- Aufhören zu werten und bewerten was besser oder falsch ist.
- Alle Seiten möchten ihre Ansicht einbringen.
- Verstehe dich selbst, egal ob du verstanden wirst und stehe für deine Bedürfnisse ein.
- Höre auf zu kämpfen oder aufzugeben. Bleibe dran.
- Übernehme die Verantwortung für deine Gefühle die ausgelöst werden.
- Fühle was du brauchst und was dir wichtig ist.
- Werde kreativ und bringe Lösungsvorschläge.