Stress und Überforderung beginnt teilweise schon bei Kindern und Jugendlichen. Unzählige Erwachsene fühlen sich überfordert, gestresst und ausgelaugt. Alles wird zu viel, Probleme in der Schule, Beziehungen brechen auseinander, Probleme am Arbeitsplatz oder in der Familie, zu viele Termine und Tätigkeiten füllen den Terminkalender. Wir können uns auch mit der Freizeitgestaltung überfordern, weil die Pause dazwischen, die Ruhe, das Sein fehlt. Dann kann sich im Körper alles zusammenziehen, die Muskeln spannen sich an, alles beginnt zu kribbeln vor Unruhe und die Gedanken beginnen zu kreisen. Der Körper kann sich schwer, unwohl und krank anfühlen. Nichts mehr fliesst, alles wird schwierig und anstrengend. In diesen Situationen fällt es schwer zu entspannen, abzuschalten und sich fallen zu lassen. Kreisende Gedanken, Unruhe und Anspannung rauben den Schlaf und es kann daraus ein negativer Kreislauf bis zur Erschöpfung oder Burnout entstehen.
Sich in stressigen Situationen zu entspannen, kann ganz schön schwierig sein. Vielleicht kennst du, dass du mit der Zeit so aufgezogen und gleichzeitig müde bist, dass es dir gar nicht mehr möglich ist zur Ruhe zu kommen, aus dem Gedankenstrudel auszusteigen und ein- und durchzuschlafen. Damit es gar nicht zu einer solchen Extremsituation kommt, kannst du einiges dazu beitragen. Dazu brauchst du einige Werkzeuge, wie du mit Stress und Überforderung umgehen kannst oder es gar nicht so weit kommen muss.
Ausgleich von Spannung und Entspannung
Für das körperliche und seelische Wohlbefinden braucht es eine Balance zwischen Spannung und Entspannung, Arbeit und Vergnügen, Ruhe und Aktivität, alleine sein und sich in Gesellschaft bewegen, ausgewogene Ernährung die naturbelassen ist und Freude macht zum Essen sowie genügend Bewegung welche Spass macht. Auch das seelische Wohlbefinden möchte genährt werden durch Liebe, Fürsorge und Geborgenheit. Trotz vielen Ratgebern fällt es den Menschen teilweise schwer herauszufinden, was für sie das «Richtige» ist und was sie brauchen um im Gleichgewicht zu sein. Mit dem Auf und Ab umgehen, spüren was der Körper braucht und was gut tut kann eine schöne Herausforderung sein. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, dass du der oder die Einzige bist, welche damit Probleme hat und dass Andere alles im Griff haben. Das entspricht zwar nicht der Tatsache aber viele werten sich selber damit ab. Sich mit anderen Menschen vergleichen kann sehr schmerzhaft sein und ist sehr einseitig. Jeder Mensch ist einzigartig und kann gar nicht mit einer anderen Person verglichen werden.
Meine 5 Tipps bei Stress, Anspannung und Überforderung
Tipp 1 Nimm den Stress wahr, halte Inne, atme weich
Sobald du spürst, dass sich alles in dir zusammenzieht, unruhig wird, sich überfordert anfühlt dann halte für ein paar Sekunden inne. Atme weich und erlaube dir, dich innerlich zurückzulehnen und wahrzunehmen wie es dir gerade geht und was du fühlst.
Spüre deinen Atem, nimm deine Füsse wahr auf dem Boden, den Stuhl auf dem du sitzt und erlaube dir dich in deinen Körper, in den Stuhl und mit den Füssen auf den Boden sinken zu lassen.
Erlaube den Kopf, Hals und Nacken, Schultern und Brustbereich schmelzen und nach unten fliessen zu lassen, weich zu werden und den mittleren und unteren Bauch- und Rückenraum sowie das Becken sinken zu lassen. Werde weich in den Armen und Beinen und lass dein ganzes Körpergewicht von der Unterlage tragen. Egal ob du liegst, sitzt oder stehst, spüre den Kontakt zur Erde, den Halt und die Sicherheit unter deinem Körper.
lehne dich zurück, atme weich
Tipp 2 sein mit dem was ist, Achtsamkeit
Erlaube dir mit all deinen 5 Sinnen wahrzunehmen ohne zu werten, urteilen oder beurteilen. Du brauchst nichts zu verändern, wegzuschicken oder zu lösen, ohne kämpfen oder weglaufen, sondern einfach zu sein mit allem was du fühlst und denkst. Achte dich auf dein Gedanken-Karussel ohne einzugreifen, nur beobachten wie Wolken die am Himmel vorbeiziehen. Sie sind einfach und ein Teil deines Augenblicks. Nimm deine Gefühle wahr, deine Überforderung, spüre und fühle sie, lass dich berühren mit deiner Liebe für alles was du fühlst. Wie fliesst dein Atem, stockt oder staut er, ist er flach oder tief, hebt und senkt sich dein Brust- und Bauchraum? Fühlen sich einige Stellen im Körper angespannt, eng und müde an? Sind andere Bereiche weit und weich oder fühlt sich der ganze Körper schwer, unwohl, eng, hart, kalt, warm, angespannt oder unruhig an? Vielleicht spürst du, dass du alles einfach weghaben oder weglaufen möchtest, dann nimm deinen Widerstand wahr und fühle wie er sich in dir bemerkbar macht. Beobachte und nimm wahr ohne Absicht. Erlaube deinen schmerzenden Stellen und Gefühlen, aus der liebevollen Präsenz heraus, deine Aufmerksamkeit zu schenken und mit deinem Atem und deiner Liebe durchströmen zu lassen, weich zu werden und schmelzen zu lassen. Kein Kampf, kein Druck nur fliessen lassen und erlauben, dass alles so sein darf wie es ist.
Die liebevolle Präsenz schenkt dir und deinem Körper Wärme, Liebe, Geborgenheit und das Gefühl, dass du sein darfst so wie du bist, dass nichts falsch daran ist. Es gibt deinem Inneren und deinem Körper die Freiheit die eigenen Heilungskräfte zu mobilisieren und frei einen neuen liebevolleren Weg zu wählen.
Nicht weil es Andere so wollen oder ich so nicht genug gut bin, sondern weil ich geliebt, angenommen und frei bin durch mich selbst. Du hast bestimmt schon erlebt, dass weghaben wollen, Druck, Kampf und Rückzug nur Gegendruck erzeugt hat. Aus der Freiheit heraus darf alles von alleine in sein natürliches Gleichgewicht finden. Loslassen heisst annehmen. Wer möchte nicht frei entscheiden können und genau so geht es auch all deinen inneren Anteilen. Manchmal braucht es ganz schön Geduld und Aushaltevermögen. Vieles muss und kann man nicht lösen oder verändern, sondern «nur» da bleiben, Präsent sein und aushalten, was einfacher gesagt ist als getan.
Sein mit dem was ist, heisst nicht, dass wir alles mit uns geschehen lassen, sondern das was im Moment da ist annehmen. Als nächstes können wir wahrnehmen, wo es Zeit wird für uns einzustehen und die Verantwortung für uns zu übernehmen.
Sei ein Fels in der Brandung
Tipp 3 Alte Glaubensmuster entlassen
Als kleine Kinder lernen wir, ob das Leben leicht oder anstrengend ist, ob wir geliebt sind so wie wir sind, wie wir zu sein haben, dass das Leben gefährlich oder freudvoll ist, was wir zu tun haben und wie das Leben aussehen soll. Fühle, was von deinen Prägungen und Gedanken und Glaubensmuster für dich heute noch stimmig ist und entsorge alle entmutigenden und destruktiven Gedankenmuster auf dem Misthaufen.
Finde heraus, was sich für dich heute stimmig anfühlt, wie du den Alltag für dich gestalten möchtest und aus welchen Augen du in die Welt schauen willst. Statt mit dem Verstand herauszufinden was für dich jetzt gut oder schlecht ist, erlaube dir zu fühlen und lausche was deine Innere Stimme dir sagt.
Das kann sich immer wieder ändern. Wenn du auf deinen Körper und deine Seele hörst, spürst du was sich für dich liebevoll anfühlt. Deine Gedanken erschaffen deine Realität wie du dein Leben für dich erlebst. Für mich ist es eine wunderbare Tatsache, dass ich die Schöpferin meines Lebens sein kann und nicht das Opfer der Umstände bin.
Tipp 4 Achte auf deine Bedürfnisse
Achte auf deine kleinen und grossen Bedürfnisse und erfülle dir was möglich ist. Verschiebe deine Wünsche nicht auf die lange Bank. Wenn du merkst, dass du einfach keine Zeit hast für dich und deine Bedürfnisse vor dir hinschiebst, ist es vielleicht Zeit um da und dort nein zu sagen. Stelle dich immer wieder an 1. Stelle. Das werden nicht alle gleich schätzen und müssen sich vielleicht zuerst an die neue Situation gewöhnen. Erst wenn wir uns selbst Sorge tragen, können wir wieder mit offenem Herzen für Andere da sein.
Oft erfüllen sich Bedürfnisse bereits dadurch, dass wir sie zulassen und ihnen Raum geben. Erlaube dir deine Ziele, Wünsche und Träume zu fühlen.
Wie fühlt es sich an, wenn mein Alltag, mein Arbeitsplatz, meine Partnerschaft, mein Traum bereits erfüllt ist. Spüre jeden Winkel und jede Faser deines Körpers, wenn du Bilder dazu hast nimm jedes Detail wahr und verankere deine Wahrnehmungen in deinem Körper und in dir. Wichtig ist nicht nur zu visualisieren, sondern auch zu fühlen wie es sich anfühlt. Dann kannst du alles wieder gehen lassen und dich immer wieder aufs Hier und Jetzt einlassen. Wenn du tief in dir die Erlaubnis gibst, führt dich dein Innerer Kompass leicht und liebevoll zu deinem Ziel. Kommen da Gedanken hoch wie; das habe ich nicht verdient, ich darf es mir doch nicht so gut gehen lassen, wenn es Anderen schlecht geht oder das steht mir nicht zu? Der Misthaufen nimmt solche Glaubensmuster gerne auf und kompostiert sie.
Tipp 5 Bewegung, Entspannung und Ernährung
Manchen Menschen fällt es in herausfordernden Zeiten schwer, sich genügend oder stressfrei zu bewegen und Nahrung zu sich zu nehmen, welche dem Körper gut tut. Entweder ist man müde und schlapp oder man bewegt sich übermässig und überfordert den Körper zusätzlich. Zu spüren, welche Nahrungsmittel einem in stressigen Situationen gut tun ist oft schwer. In den meisten Fällen haben wir Lust auf Dinge, welche den Körper eher zusätzlich belasten. Appetitlosigkeit, Heisshunger oder Frustessen können folgen von Überforderung und Stress sein.
Halte inne, atme weich und spüre was sich jetzt gerade für Dich gut und wohl anfühlt. Brauche ich zuerst ein wenig Ruhe und Erholung bevor ich mich bewege, möchte ich nur spazieren und an die frische Luft oder was fühlt sich stimmig an? Was braucht mein Körper? Was braucht mein Herz?
Habe ich jetzt Hunger, bin ich appetitlos oder brauche ich Zuwendung, Ruhe, Liebe und Geborgenheit? Erlaube dir zu fühlen was du wirklich brauchst bevor du dich und deinen Körper zusätzlich überforderst. Solltest du anschliessend trotzdem deinen Heisshunger stillen, dich erschöpft vor den Fernseher setzen oder übermässig Sport treiben, sei liebevoll mit dir, verurteile dich nicht und erlaube dir, dass es dir vielleicht das nächste Mal ein wenig leichter fällt auf deine wahren Bedürfnisse zu hören.
Entscheide dich für das was dir gut tut
Entspanne dich bei deiner Lieblingsmusik, mit einem Bad, einem heissen Tee, in der Natur, in der sanften Bewegung oder tanzen, beim kreativen malen, töpfern oder was auch immer dir gefällt. Finde heraus was du mit Freude gerne machst und dich dabei entspannen lässt.
Ich hoffe, du kannst einiges aus meinem Beitrag für dich mitnehmen und wünsche dir einen achtsamen und liebevollen Umgang mit dir. Wenn du spürst, dass du dem Thema Stress, Anspannung und Überforderung mehr Aufmerksamkeit schenken und dich dabei unterstützen lassen möchtest, dann schau dir mein Angebot an oder kontaktiere mich
für ein kurzes unverbindliches Gespräch. So kannst du herausfinden, ob eine Einzelberatung für dich passend ist. In meiner Praxis oder per Telefon begleite ich Menschen in schwierigen Lebenssituationen und biete Hilfe zur Selbsthilfe an.
Bilder: Pixabay
7 Gedanken zu „5 Tipps bei Stress und Überforderung“
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