Fällt dir Kommunikation leicht? Oder kennst du das? Dir liegt etwas auf dem Herzen und du weist nicht wie du es deinem Gegenüber kommunizieren sollst. Du sprichst ein Thema an und plötzlich entsteht ein Streit, den du gar nicht beabsichtigt hast. Vielleicht ziehst du dich dann wieder zurück, du denkst das hat alles doch eh keinen Sinn oder du kämpfst umso mehr um deinen Standpunkt zu vertreten. Du fühlst dich unverstanden und kannst deinen Ausdruck nicht frei fliessen lassen?
Kritisch wird es, wenn wir beginnen Konflikte, Aussprachen und unseren Ausdruck zu vermeiden, weil die Angst vor einem Konflikt oder Meinungsverschiedenheit zu gross ist. Wie aber können wir in Kontakt bleiben, unser Anliegen ausdrücken ohne uns gegenseitig zu zermürben?
Überprüfe deine Haltung
Erlaube dir einmal wahrzunehmen, mit welcher Haltung du in ein Gespräch gehst. Denkst du schon vorher:
- das bringt eh nichts
- der Andere wird es sowieso nicht verstehen
- ich habe keine Chance, ich werde als Verlierer/in aus dem Gespräch gehen?
- meine Meinung ist nichts wert
Bist du empfindlich, sensibel, einfühlsam oder schnell verletzbar? Könnte es sein, dass du manchmal stur an einem Detail festhängst? Dass deine Meinung die „Richtige“ ist oder dein Anliegen „wichtiger“ ist als dasjenige deines Gegenübers? Lässt du dich schnell durch Gegenargumente verunsichern, so dass du am Schluss das Gefühl hast, dass du gar kein „Recht“ hast für dich einzustehen? Hast du Angst vor der Macht des Gegenübers? Lässt du dich schnell einschüchtern? Bist du es dir wert, dass dein Anliegen anerkannt und gesehen wird?
Leider haben wir oft nicht gelernt, dass wir uns so ausdrücken können wie wir sind, ohne dass wir uns unverstanden, abgelehnt oder kritisiert gefühlt haben. Die gute Nachricht ist, es ist nie zu spät und du kannst jetzt einen neuen Umgang mit Konflikten und Kommunikation lernen.
Verschiedene Ansichten
Zu einem Thema gibt es so viele unterschiedliche Ansichten, Standpunkte und Wahrnehmungen, dass oft Aussagen und Worte komplett verschieden verstanden werden können. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass es nicht die eine Wahrheit gibt. Früher hatte ich das Gefühl mich verteidigen zu müssen und wollte unbedingt Recht haben, was unglaublich anstrengend war. Seit ich begriffen habe, dass es nicht notwendig ist, dass mich der Andere versteht oder die selbe Meinung vertritt, muss ich nicht mehr darum kämpfen. Ich muss den Anderen und er mich nicht verstehen, aber wichtig ist, dass ich mich selbst verstehe, achte und wertschätze. Dasselbe gilt für mein Gegenüber. Auch seine Bedürfnisse oder Argumente sind legitim und dürfen genau so da sein wie meine.
Wie wäre es, wenn beide Standpunkte gleichwertig wären und sich niemand rechtfertigen noch verteidigen müsste? Erlaube dir wahrzunehmen, wie es sich anfühlen würde, wenn du um nichts mehr kämpfen müsstest? Sondern dich nur für Lösungen öffnen dürftest? Wenn es keine falschen Kompromisse mehr gäbe, sondern sich alle Beteiligten wohlfühlen könnten?
Erlaube dir, dich für die vielen verschiedenen und interessanten Ansichten zu öffnen ohne zu werten oder bewerten. Wenn du das nächste Mal in einen ungewollten Konflikt gerätst, halte inne und nimm wahr, welch interessante Ansicht Dein Gegenüber hat. Vielleicht ist für den Anderen deine Ansicht genauso interessant.
Zum Glück gibt es viele verschiedene Ansichten und Möglichkeiten, sonst würden keine neuen Ideen und Kreationen entstehen.
Welche Botschaft ist angekommen durch meine Kommunikation?
In der Regel nehmen wir sofort wahr, wenn wir beim Gegenüber etwas auslösen. Vielleicht meinst du auch zu wissen, was verstanden worden ist und beginnst zu erklären und rechtfertigen. Könnte es aber auch sein, dass wir gar nicht wissen, welchen Knopf wir gerade beim Anderen gedrückt haben? Hier ist es bedeutsam klar zu stellen, was wirklich angekommen ist und klar zu kommunizieren was ich mitteilen möchte. Also statt zu interpretieren, frage nach und kläre folgendes:
- Was ist bei dir angekommen?
- wie hast du meine Botschaft verstanden?
- Mein Anliegen ist folgende oder mir ist wichtig dass….
- überprüfe ob du eine Ich-Botschaft ausgesendet hast, z.B. ich wünsche mir oder ich fühle mich…., statt du hast, du solltest etc.
Umgang mit Gefühlen
Die Gefühle, welche durch Missverständnisse auftauchen dürfen sein. Solange aber ein/e Schuldiger/e gesucht wird, kann keine konstruktive Lösung gefunden werden. Für einen Konflikt braucht es mindestens 2 Personen, eine Person beginnt, die Andere macht mit. Dazu sind es immer die eigenen Gefühle die ausgelöst werden und oft schon lange in uns wohnen, bereits vor unsere Knöpfe gedrückt worden sind. Ein Wort in der Kommunikation kann ausreichen, dass heftige Gefühle auftauchen.
- Erlaube deine Gefühle wahrzunehmen und sie zu bejahen, übernimm Eigenverantwortung für dich
- übergib die Verantwortung für die Gefühle des Anderen
- bleibe bei dir, atme weich, sei liebevoll mit dir und wertschätze dich
- beide Parteien dürfen so sein und fühlen wie sie sind
- es gibt kein „richtig“ oder „falsch“
Konstruktive Lösung
Versuche nie den anderen verändern zu wollen. Jede Veränderung soll aus eigenem Herzen kommen und nicht dem Anderen zuliebe, es sei denn, es kommt aus dem Herzen. Wir alle wollen uns so ausdrücken können und so sein wie wir sind und doch fällt es uns schwer, uns das gegenseitig zuzugestehen. Beginne bei dir selbst, achte und ehre dich und deine Bedürfnisse, dann fällt es dir auch leichter dies Anderen zuzugestehen. Ebenfalls hilft es, wenn beide Seiten ihre Grenzen und das ja oder nein spüren.
Manchmal geht es nur darum sich mitzuteilen wo man gerade steht und dort wo eine Lösung gefragt ist, dürfen alle Beteiligten kreative Lösungsvorschläge einbringen. Vielleicht braucht dies ein wenig Zeit, bis alle einverstanden sind. Der Weg ist das Ziel. Meine Erfahrung ist, sobald sich alle gleichwertig fühlen, entstehen plötzlich Ideen, welche vorher nicht für möglich gehalten worden sind. Es gibt aber auch Bereiche die angenommen werden müssen wie sie sind, weil vielleicht keine Lösung gefunden werden kann. Die Natur macht es uns vor, sie ist einfach.
Dankbarkeit
Lege den Focus immer wieder auf Dinge, die du an dem Anderen magst oder liebst und teile es mit. Durch Dankbarkeit und Wertschätzung werden beide reich beschenkt.
Übung macht den Meister
Wem der authentische Selbstausdruck nicht in die Wiege gelegt worden ist, darf immer wieder üben und erkennen:
- es gibt unglaublich viele interessante Ansichten
- mein Ausdruck ist wertvoll
- werten und bewerten engt mich und Andere ein
- ich stehe für mich und meine Bedürfnisse ein und achte meine Mitmenschen in ihren Bedürfnissen
- wir sind gleichwertig, es gibt keinen Gewinner oder Verlierer
- es ist nicht notwendig, dass wir uns verstehen
- es genügt, wenn wir unsere Meinung und Bedürfnisse gegenseitig respektieren
- bevor ich schlussfolgere und spekuliere, frage ich nach was wirklich angekommen ist und formuliere allenfalls neu bis beide vom Gleichen sprechen
- jeder ist für seine eigenen Gefühle selbst verantwortlich
- ich öffne mich für neue, kreative Lösungen
- es ist möglich, dass es nicht für alles eine Lösung gibt
- kommuniziere Wertschätzung und Dankbarkeit
Für mich ist freie Kommunikation ein Weg und ich freue mich, wenn unser Ausdruck immer mehr fliesst, wenn wir immer mehr ja sagen wo wir ja meinen und nein sagen wo wir nein meinen, ohne uns rechtfertigen oder erklären zu müssen.
Ich wünsche mir:
- dass wir immer offener werden können
- unsere Mauern schmelzen dürfen und Nähe entsteht
- Fehler keine Fehler mehr sind, sondern Chancen zu wachsen und zu erfahren
- verletzlich sein keine Gefahr ist
- unseren Ausdruck immer lebendiger wird
- Trauer, Angst, Scham und Wut Gefühle sind die sein und fliessen dürfen
- dass wir liebevoll aber klar für uns einstehen
- die Vielfalt von uns Menschen das Leben bunt und spannend macht
damit wir auf einer tiefen, menschlichen Ebene miteinander in Beziehung treten können, wo Licht und Schatten sein dürfen und beides zum Leben dazu gehört. Deshalb möchte ich dich dazu ermutigen, dein ja und nein zu erforschen und in deinem Leben umzusetzen. Es genügt nicht, wenn wir alles wissen, nur wenn wir ins Handeln kommen und uns trauen, geschieht Veränderung. Es lohnt sich sehr, denn oft wenn wir glauben zu sterben wenn wir nein sagen oder zu uns stehen und es trotzdem tun, erleben wir Wunder. Sei du selbst die Veränderung in deinem Leben, die du dir wünschst.
Wenn du spürst, dass du dich gerne mehr ausdrücken und für dich einstehen möchtest, dich aber noch etwas daran hindert, zögere nicht und melde dich telefonisch oder via Mail für einen
bei mir. Gerne begleite ich dich ein Stück deines Weges. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, ruf mich an.
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Bild Tonfiguren: grossfeld.net